Präsidentenwahl 2012: Warum Amerika nur dienstags wählt

Das Kapitol in Washington DC ist Wahrzeichen der amerikanischen Hauptstadt und zugleich Symbol der Demokratie (Foto: Werner Claasen)

Die Europäer in der „Alten Welt“ sind schnell bei der Hand, wenn über Amerika geurteilt wird: Die USA unterliegen pausenlosem Wandel, wünschen ständige Veränderungen und sind ewig auf der Suche nach Neuem, was sie begeistern soll. Fantastic. Exciting. Unbelievable. Soweit das Klischee. Dabei ist das Land traditionsbewusster als die meisten Menschen denken: Es hält an Bewährtem fest wie kaum ein europäisches Land und denkt nicht daran, Strukturen zu verändern, wenn sie einmal eingefahren sind. It is like it is.

Die 2012 anstehende Wahl des US-Präsidenten zeigt erneut, dass Amerika an dem festhält, was die  junge Geschichte so hervorgebracht hat: Zum Beispiel der unverrückbare Wahltag. Obwohl die USA heute nicht mehr das sind, was sie vor über 150 Jahren einmal waren, so steht der Tag für die Präsidentenwahl unverändert in Stein gemeißelt: Es ist seit dem Jahr 1845 immer der Dienstag nach dem ersten Montag im November.  Frühestens also der 2., spätestens jedoch der 8. November. [Weiterlesen]

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Ein Schatz in der Altmark

Ost- oder Nordsee, Bayrischer Wald, Harz oder einen Städtetrip nach Berlin – es gibt so einige bekannte Urlaubsziele innerhalb Deutschlands, die sich an dauerhafter Beliebtheit erfreuen. Doch die wahren Schätze liegen meistens etwas verborgen, so auch die Stadt Tangermünde mit ihrer 1000-jährigen Geschichte. Direkt an der Elbe gelegen, da wo die Tanger in den mächtigen Strom mündet, scheint ein wenig die Zeit stehen geblieben. Zahlreiche Backstein- und Fachwerkbauten, eine fast geschlossene, teilweise gewaltige Stadtmauer mit wehrhaften Toren sowie eine imposante Burganlage verleihen der Kleinstadt eine einzigartige Atmosphäre. Um den Reiz der Stadt in vollen Zügen zu erleben, kleiden sich auch Übernachtungsmöglichkeiten und gastronomische Einrichtungen in die historischen Gewänder. Und das Beste: Bei einem längeren Aufenthalt kann man die Reise gleich mit einem Abstecher in die Hauptstadt Berlin verbinden oder einfach nur die Natur und kleinen Städtchen in der Altmark genießen. [Weiterlesen]

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Ortasee: Mittelmeer-Feeling zwischen Monte-Rosa und Mottarone

Der Ortasee (Lago d'Orta) im Piemont (Foto: Veronika Heibing)

Wie eine Perle im Felsenmeer liegt der Ortasee (Lago d’Orta) zwischen Monte-Rosa-Massiv und Mottarone im Piemont. Er ist der kleinste der oberitalienischen Seen, aber nicht weniger sehenswert als seine berühmten Brüder. Im Gegenteil: Während der etwas weiter östlich gelegene Lago Maggiore vor allem im Sommer von Touristen überlaufen ist, geht es am Ortasee gemütlicher zu. Dank des milden Klimas und der reizvollen Landschaft herrscht hier fast schon Mittelmeer-Feeling vor alpiner Kulisse. Das Westufer des Sees ist rau und steigt steil zu den Ausläufern des Monte-Rosa auf, das mit 4.634 Metern zweithöchste Bergmassiv der Alpen. Am Ostufer des Sees erhebt sich der Monte Mottarone. Mit seinen 1.491 Metern ist er nicht ganz so hoch, bietet Wanderern aber dennoch einen atemberaubenden Ausblick auf die umliegenden Alpen und die Nachbarseen. Zwar ist Omegna die größte Siedlung des Sees, touristisches Zentrum und Namensgeber ist jedoch die kleine Gemeinde Orta San Giulio oder kurz: Orta. [Weiterlesen]

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Angstfrei über den Wolken

Die Maschine rollt zurück und ich merke, wie das Kribbeln in meinem Bauch wieder stärker wird. Langsam steuern wir die Startbahn an. Die Gerüche sind mir fremd, die lauten Geräusche unangenehm. Die Anspannung wird größer, die Atmung schneller und ich klammere mich fest an meinen Sitz – die Tatsache, dass die Psychologin direkt neben mir sitzt, beruhigt mich kein bisschen. Was sollte sie auch schon machen, wenn das Flugzeug kurz nach dem Abheben doch vom Himmel fällt? Plötzlich gibt der Pilot Gas und die Schubkraft drückt mich tief in die Polster. Mein Körper zittert, die erste Träne rollt. Ich bin bei einer 9.

Einen Tag zuvor: Ich betrete den kleinen Konferenzraum eines Hotels am Frankfurter Flughafen. Zehn weitere Teilnehmer sitzen in einem Stuhlkreis, fast alle wirken nervös. Fünf Männer und sechs Frauen jeden Alters – gemeinsam wollen wir uns einer Angst stellen, die die meisten von uns schon ihr Leben lang begleitet: die Angst vorm Fliegen. Viele haben schon seit Jahren keinen Fuß mehr auch nur in die Nähe eines Flugzeuges gesetzt. Angst schränkt ein, nicht nur die Betroffenen selbst, sondern oft auch deren Mitmenschen wie Familienangehörige. Damit soll nach dem Seminar Schluss sein: Alle haben sich vorab bereiterklärt, im Anschluss an das Training nach Hamburg und zurück zu fliegen – eine Herausforderung für die Seminarteilnehmer. [Weiterlesen]

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