Für Freiluftverweigerer und Luxusliebhaber: Glamping und Indoor-Caravaning

Die Menschheit ist geteilt – in Camper und Nicht-Camper. Die einen lieben den Geschmack von Freiheit und Abenteuer, die anderen bevorzugen im Urlaub vier Wände und ein Dach über dem Kopf. In einem Hotel hat man alle Annehmlichkeiten, die man sich wünschen kann: ein großes Bett, ein eigenes Bad, einen Zimmerservice. Jeden Tag wird das Bett gemacht, bringt jemand frische Handtücher oder auch mal eine Suppe um Mitternacht, wenn der Hotelgast das denn möchte. Das Hotelzimmer ist warm und wetterfest – ein Zelt nicht.

Camping-Urlaub, das verbinde ich mit Kälte, Dauerregen und von Mücken zerstochenen Gliedmaßen. Auch im Wohnwagen finde ich es nicht wirklich angenehmer, denn es ist beengend und in einer stürmischen Nacht hat man auch hier das Gefühl, dass einem der Himmel auf den Kopf fallen wird. Besonders befremdlich: Mittelpunkt des Campingplatzes ist die öffentliche Toilette. Die ist meist in einem eher fragwürdigen Zustand, riecht unangenehm und wird von allerlei Getier bewohnt. Hier verrichten die Camper nicht nur ihre Notdurft. Hier duschen sie, spülen ihr Plastikgeschirr, waschen ihre Wäsche – mal in einer Maschine, mal in einem Waschbecken, je nachdem was gerade so zur Verfügung steht. Beim Campen muss man eben auf vieles verzichten. Muss man? In der Campingbrache entwickelt sich ein neuer Trend, der beweist, dass es auch anders geht: „glamouröses Camping“ oder auch „Glamping“. [Weiterlesen]

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Drei Dinge, die es so nur in Ebeltoft gibt

Ebeltoft liegt an einer Meeresbucht des Kattegat, die charmante Altstadt stammt aus dem 14. Jahrhundert. (Foto: Visit Denmark)

Oft sind wir nicht mit der Familie in den Urlaub gefahren, dafür war kein Geld da. Sicher einer der Gründe, warum mir die Ferien als Kind in Dänemark in guter Erinnerung geblieben sind. Mit seinen Ferienzentren und Campingplätzen gilt das kleine Königreich als Inbegriff des Familienurlaubs. Das Wasser an den Sandstränden ist flach und zahlreiche Tier- und Vergnügungsparks sowie historische Städtchen bieten abwechslungsreiche Freizeitaktivitäten, um die Kleinen bei Laune zu halten. Ein beliebtes Ausflugsziel ist Ebeltoft: Die charmante Hafenstadt liegt auf der dänischen Halbinsel Djursland direkt an einer Meeresbucht des Kattegat. Ebeltoft gilt als „Hauptstadt des Glases“. Außerdem steht dort das angeblich kleinste Rathaus sowie das längste Holzschiff der Welt. [Weiterlesen]

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Sri Lanka oder die Entdeckung der Langsamkeit

Hauptsache es rollt: Auch Fahrräder und Karren sind auf Sri Lankas Straßen häufig anzutreffen. (Foto: Ralph Steffen)

Straßenverkehr im Urlaubsland: Wer kennt sie nicht, die Taxi-, Bus- und Tuktukfahrer zumeist südlicher Länder, die in halsbrecherischer Manier den Fahrgast möglichst schnell zum Ziel bringen möchten, in anderen Verkehrsteilnehmern aber bloß lästige Hindernisse sehen und Verkehrsregeln höchstens als Empfehlung verstehen. Wie überraschend dann der junge Jay, den uns der Reiseveranstalter für eine ganze Woche als privaten Tourguide und Fahrer zur Seite gestellt hat, um uns die schönsten Orte seiner Heimatinsel Sri Lanka zu präsentieren. In scheinbar entspannter Langsamkeit kutschiert er uns zunächst durch das notorisch verstopfte Verkehrschaos der Hauptstadt Colombo. Unzählige Ochsenkarren, fliegende Händler, wild hupende Überlandbusse, Mofas, auf denen ganze Familien Platz finden, und stoische Radfahrer mischen sich unter die Blechlawine aus Autos und völlig überladenen Lkws. Dazwischen palavernde Fußgänger, hin und wieder eine Kuh, liegengebliebene Fahrzeuge, die mitten auf der Straße repariert werden – sowie meine Frau und ich. Klar, wir erhalten viel Gelegenheit, um das fremde Gewirr aus Menschen und Maschinen auf und an den Straßen in uns aufzusaugen, und angesichts der profillosen Hinterreifen ist eine gewisse Vorsicht auch angesagt. Aber muss es derart langsam sein, dass uns bisweilen sogar Radfahrer überholen? [Weiterlesen]

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Urlaubsgrüße? Stilecht nur mit Stempel!

Ich gehöre ganz sicher nicht zu den Menschen, die sich der digitalen Revolution verschließen. Aber wenn ich heute in der Presse lese, dass laut BITKOM mittlerweile mehr als die Hälfte der Deutschen ihre Urlaubsgrüße entweder zusätzlich oder ausschließlich elektronisch versendet, macht mich das schon ein wenig wehmütig. Der Trend richtet sich klar gegen die klassische Postkarte. Dabei ist es doch fast schon ein Ritual, im Urlaub die Souvenirläden nach Ansichtskarten mit brauchbaren Motiven aus dem Urlaubsland zu durchstöbern und anschließend den Liebsten Zuhause handschriftlich ein paar nette Zeilen zu schreiben. Auch, wenn man meist nur übers Wetter spricht, denn die Karte kann ja jeder lesen, der sie auf ihrem Weg vom Absender zum Empfänger begleitet. Dafür ist sie stilecht, individuell und viel persönlicher als eine E-Mail oder eine SMS. Und Zuhause freut man sich immer besonders über den Urlaubsgruß per Post. Bei mir landen die schönsten Ansichtskarten von Freunden und Familie an einer Pinnwand neben meinem Schreibtisch, alle anderen werden als Erinnerung in ein kleines Album geheftet. Eine SMS kann man mir schließlich von jedem Ort aus senden – eine Grußkarte mit einem Poststempel aus Honolulu allerdings bekomme ich nun einmal nur aus Hawaii.

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