
Hier begrüßt der Chef persönlich seine Besucher. Wer rein will, muss vorher klingeln. (Foto: Ralph Steffen)
Wer diese Hamburger Kult-Attraktion noch an ihrem angestammten, wenn auch nicht ursprünglichen, Platz erleben möchte, muss sich beeilen. Im Juli, so der Plan, soll Harry’s Hafenbasar aus dem Gebäude inmitten von St. Pauli auf ein Boot umziehen – eine Aufgabe, um die Museumsdirektor Dr. med. Gereon Boos und sein Team nicht zu beneiden sind. Sie haben viele Umzugskisten zu packen. Denn Erdgeschoss und Keller des derzeitigen Domizils in der Erichstraße, am Rande des Rotlichtbezirks sowie in der Nähe zur Reeperbahn und der berüchtigten Herbertstraße, sind vom Fußboden bis unter die Decke vollgestopft mit Masken, Schnitzereien, ausgestopften Tieren, Wandteppichen, Schilden, Statuen, magischen Ritualgegenständen, Kunsthandwerk, Trommeln und vielem mehr aus aller Welt – nach keiner erkennbaren Ordnung zusammengetragen, aufgestellt und aufgehängt. Selbst die Waschräume haben längst ihre ursprüngliche Funktion verloren und dienen als Präsentationsfläche, durch die man sich, wie überall im Hafenbasar, durchzwängen muss, so eng sind die Gänge durch die Menge an Ausgestelltem geworden. Anfassen ist strikt untersagt, denn zum Teil handelt es sich bei den Stücken um wertvolle Unikate – doch gelingt es wohl keinem Besucher, sich durch die 400 Quadratmeter zu quetschen, ohne etwas zu streifen oder gegen etwas zu stoßen. [Weiterlesen]