Auf der Reise von Taschkent nach Frankfurt nutzte ich das Angebot der nationalen kasachischen Airline Air Astana, einen Zwischenstopp in der modernen Hauptstadt Kasachstans einzulegen. Anstelle gleich nach Frankfurt weiterzufliegen, ließ ich mich in die Stadt fahren und checkte im Park Inn Hotel in der Nähe des Stadtzentrums von Nur-Sultan, dem ehemaligen Astana, ein. Frisch ausgeschlafen wollte ich der Metropole, die in nur dreißig Jahren entstanden ist, näherkommen.
Obwohl die Grünanlagen Mitte April noch karg anmuteten, die Blumenzwiebeln noch nicht gepflanzt und die Springbrunnen noch winterfest abgedeckt waren, erlag ich dem ganz besonderen Zauber dieser auf dem Reißbrett entworfenen Stadt, in der Architektur keine Grenzen zu kennen scheint. Imponierende Bürogebäude und architektonische Überraschungen von Architekten wie Kisho Kurokawa und Sir Norman Foster warteten nur darauf, von mir entdeckt zu werden.
Aufgrund der Weitläufigkeit entschloss ich mich, für die Dauer von zweieinhalb Stunden ein Taxi zu mieten und mich zu den Sehenswürdigkeiten im Zentrum der Stadt bringen zu lassen. Jedoch wollte ich es mir nicht nehmen lassen, einen Teil der Fußgängerzone bei einem kurzen Spaziergang zu erkunden und mindestens einen Aussichtsturm zu besteigen. Der Taxifahrer war überaus hilfsbereit und konnte noch so manche Anekdote beisteuern. Alternativ hätte ich mit der öffentlichen Buslinie eine Tour durch Nur-Sultan machen können.
Am westlichen Ende der Fußgängerzone überraschte mich gleich zu Beginn der Ausblick durch ein imposantes Torgebäude eines Energiekonzerns auf den Khan Shatyr, dem von Sir Norman Foster unter einem transparenten Zelt geschaffenen Einkaufs- und Vergnügungsparadies. Verschiedene Boutiquen, Outlets, eine Achterbahn sowie ein tropisches Sky Beach Resort erwartet hier die Besucher.
Beim weiteren Spaziergang ins Zentrum spürte ich allgegenwärtig den Wunsch der Stadt, seinen Besuchern zu gefallen. Auf symmetrisch angelegten und sehr gepflegten Grün- und Steinflächen begegneten mir verschiedene Kunstobjekte und purzelnde Minions!
Im Zentrum wartete dann der Bajterek-Turm, das Wahrzeichen der Stadt, darauf, erklommen zu werden. Mit dem Aufzug geht es für rund 2 Euro pro Person nach Sicherheitskontrollen wie am Flughafen hinauf in die goldene Kugel, von der aus man einen schönen Rundumblick hat.
Wer möchte, legt noch rasch seine Hand in den goldenen Handabdruck des langjährigen Präsidenten Nursultan Nasarbajews. Das soll angeblich Glück bringen.
Zwei Moscheen kontrastieren mit den modernen Bürogebäuden in der Innenstadt: Die Hazrat Sultan Moschee, die zu den größten Zentralasiens zählt, sowie die moderne Nur-Astana Moschee mit ihren goldenen Kuppeln sind beliebte Fotomotive.
An den Ak-Orda-Palast, dem offiziellen Sitz des Präsidenten Kasachstans, durfte ich mich nicht allzu nahe heranwagen. Dafür sorgten gleich zwei Sicherheitsleute.
So ließ ich die Empore sein und begnügte mich ebenerdig mit der Aussicht auf die abwechslungsreiche Stadt mit ihren goldenen Türmen, die auch liebevoll „Bierdosen“ genannt werden und das Wahrzeichen malerisch einrahmen.
Im Supermarkt versorgte ich mich noch mit kasachischer Schokolade, kasachischem Honig und einigen weiteren Leckereien. Danach checkte ich im Hotel aus und fuhr zum Flughafen, um in sechs Stunden und zwanzig Minuten zurückzufliegen.
Wer mit der nationalen Fluggesellschaft Air Astana über das moderne Drehkreuz Astana International Airport beispielsweise nach Almaty, Taschkent oder gar Dehli, Peking oder Seoul fliegt und noch einen Aufenthalt in der kasachischen Hauptstadt einlegen möchte, für den bietet die Airline ein eigenes „Air Astana Stopover“-Paket an. Über Stopover Holidays gibt es eine Übernachtung in einem Drei- oder Vier-Sterne-Hotel inklusive Frühstück sowie Transfer vom/zum Flughafen ab nur einem US-Dollar.