Einst lebten zwei Riesen in Reichenbach, der eine auf dem Felsberg, der andere auf dem Hohenstein. Als sie Streit bekamen, bewarfen sie sich mit Felsbrocken. Der Hohensteiner war im Vorteil, denn er hatte mehr Wurfmaterial. Und so wurde der Felsberger Riese bald unter den Blöcken begraben. Angeblich hört man ihn immer noch gelegentlich darunter brüllen. Das kann ich von meinem letzten Besuch des Felsenmeers in Lautertal-Reichenbach nicht bestätigen, jedoch dass der Strom aus Gesteinsbrocken wirklich beeindruckend ist. Felsenmeere gibt es viele in Deutschland. Alleinstellungsmerkmal des Odenwälder Felsenmeeres sind die römischen Werkplätze: Fast 300 unfertige oder beschädigte Werkstücke, verteilt auf 15 Werkplätze haben die Römer auf dem Felsberg hinterlassen, darunter die 9,3 Meter lange Riesensäule. Auch in der Zeit nach den Römern wurde das Felsenmeer intensiv von Steinmetzen genutzt. Heute steht das Gebiet unter Naturschutz und ist ein beliebtes Ausflugsziel für Familien. Nicht unumstritten ist daher das Event „Felsenmeer in Flammen“ – eine Lichtshow, die jedes Jahr im Herbst tausende Besucher anzieht.
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