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Wo der Rattenfänger auf St. Hubertus trifft

Emsland Village – der Rattenfänger von Hameln

Liegt Hameln am Mississippi? Nicht ganz. Auch das Weserbergland lässt sich nicht mit den Ufern von Amerikas großem Strom vergleichen. Doch für einen Moment könnten sich Besucher des Städtchen Quincy in Illinois am Mississippi wie in Deutschland fühlen.

An der Ecke 8. und Locust Street prangt ein großes Wandgemälde, das den berühmten Rattenfänger von Hameln zusammen mit dem Stadtwappen zeigt. Das hübsche Haus mit seiner auffälligen ockerfarbenen Holzfassade wurde laut Inschrift 1885 von einem gewissen L. Weefel gebaut und begrüßt seine Besucher über der Eingangstür mit dem Spruch „Glücklich ist, wer vergisst, was doch nicht zu ändern ist“.

Auch wenn das Wandbild erst im 21. Jahrhundert entstand, so sind Brauchtum und Kultur aus Deutschland in Quincy durchaus geläufig. Mehr als 10.000 Einwanderer brachten sie im 19. Jahrhundert aus ihrer alten Heimat mit.

Emsland Halle

Davon zeugt ebenso eine weitere Wandmalerei an der so genannten Emsland Halle, nur zwei Häuser vom Rattenfänger entfernt.Hier, am Hubertus Weg, prangt ein großes Hubertuskreuz. Wer nicht mit der Heiligenlegende vertraut ist, mag sich beim Anblick von Hirsch und Christenkreuz an das Emblem eines bekannten Kräuterlikörs erinnert fühlen.

Hausansicht

Die Emsland Halle, ein Bau von 1892, war einst Versammlungsort für die Bewohner Quincys. Heute birgt sie einige Erinnerungsstücke an ihre früheren Besitzer – vom edlen Service über Schrankkoffer bis zu einem alten Klavier, einer Kirchenorgel und einer Schiffsglocke aus dem Zweiten Weltkrieg – und kann für Feiern gemietet werden.